Ein praxisorientiertes Projekt, wie die Gestaltung eines eigenen Gruppenraums im Schuhkarton, bietet angehenden Erzieher*innen zahlreiche Lernchancen, die weit über die Theorie hinausgehen. Indem sich die Studierenden der LG22 mit Fragen wie „Wie würde ich einen Raum gestalten, wenn es keine Grenzen gibt?“ oder „Welche Bildungsorte brauchen Kinder unter drei Jahren?“ auseinandersetzen, lernen sie, pädagogische Anforderungen kreativ und individuell umzusetzen. Die praktische Arbeit fördert das Verständnis für altersgerechte Raumkonzepte: Während Kleinkinder viel Bewegungsfreiheit, Rückzugsorte und sichere Spielbereiche benötigen, stellen Vorschulkinder zusätzliche Anforderungen wie gezielte Förderbereiche oder Lernnischen.

Durch das Modellieren im Schuhkarton werden die Herausforderungen realer Raumgestaltung greifbar: die sinnvolle Gliederung von Aktions- und Ruhezonen, der Einsatz von Farben zur Unterstützung des Wohlbefindens oder der Umgang mit begrenzten Ressourcen. Die Studierenden reflektieren dabei, wie sie mit vorhandenen Gegebenheiten umgehen und eigene Ideen einbringen können. Solche Projekte stärken die Fähigkeit, Räume bewusst und kindgerecht zu gestalten und fördern wichtige Kompetenzen wie Teamarbeit, Problemlösungsfähigkeit und die Verbindung von Theorie und Praxis.